Kaufberater Spirituosen
Spirituosen, aus dem Lateinischen „spiritus“ – Geist steht für hochprozentige, alkoholische Flüssigkeiten. Diese werden gebrannt bzw. destilliert. Um nicht zu technisch zu werden: Gebrannt werden kann fast jedes Obst oder Getreide. Es muss nur genug Zucker vorhanden sein welcher zur Vergärung ausreicht. Gebrannt wurde gefühlt immer schon. Teilweise aus medizinischen Gründen oder aber um Reste zu verarbeiten. Destilliert wurde was Hof und Natur hergaben. (Nicht immer ganz legal) Äpfel, Birnen, Kirschen, Zwetschgen, Quitten aber auch verschiedene Kornsorten. Regional sehr unterschiedlich. In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind Obstbrände wohl am Bekanntesten. Wobei man heute den „einfachen Kornbrand“ gerne vergisst! Aber Obstbrand ist nicht gleich Obstbrand. Hier muss sehr genau unterschieden werden.
Ein Obstler zu Beispiel ist immer aus Äpfeln und Birnen gebrannt und dann gibt es die Sortenreinen Obstbrände. Diese sind immer aus einer einzigen Obstsorte gebrannt. Bei der Birne ist der bekannteste wohl der Williamsbirnen-Brand. Wird die Birnensorte auf dem Etikett genannt muss dieser auch ausschließlich aus dieser Sorte gebrannt sein. Viele Brenner haben sich mittlerweile auf das herausarbeiten regionaler, alter Obstsorten spezialisiert. Eine spannende Geschichte wenn man diverse Birnenbrände nebeneinander probieren kann! Sei es Butterbirne, rote Williamsbirne oder Bratbirne um nur einige zu nennen.
Auch bei den Äpfeln werden des Öfteren die genaue Sorte auf dem Etikett vermerkt. Hier ist das Cöxle (Cox Orange) oft gesehen. Trotzdem sollte man Gravensteiner, Elstar und Boskop nicht außer auch lassen. Doch ist der bekannteste Apfelbranntwein der Calvados aus Frankreich. Natürlich sind so manche Regionen sehr bekannt für Ihre gute Obstqualität. Aus Österreich die Wachauer Marille. Doch kommen vergleichbare Qualitäten auch aus Südtirol (Vinschgau) oder der Schweiz (Wallis). Hier sprechen wir nicht von Tafelobst für den täglichen Verzehr.
Gerne gibt es Verwirrungen um die Bezeichnungen so mancher Spirituosen. So wird bei einem Brand immer eine Maische erzeugt, vergoren und anschießend gebrannt. Bei einem Geist hingegen werden die Früchte in neutralem, hochprozentigem Alkohol eingelegt und so Extrakt (Geschmack) heraus gezogen. Diese Methode wird bei Früchten angewandt die zu wenig eigenen Zucker enthalten. Zum Beispiel die Himbeere, aber auch Schalenfrüchte werden oft so verarbeitet.
So hat jedes Land seine Spezialitäten mit diversen regionalen Unterschieden. Aus Italien ist der Grappa jedem ein Begriff. Calvados und Cognac aus Frankreich. Auch erfreuen sich spanische Brandys wachsender Beliebtheit. Wodka aus Russland und Polen. Rum aus der Karibik bzw. von Überall wo Zuckerrohr gedeiht. Schottland und Irland sind bekannt für Whisk(e)y. Aus den USA der Bourbon und wer kennt den guten, alten Sliwowitz nicht! Raki aus der Türkei, Ouzo aus Griechenland um nur ein paar Beispiel zu nennen.