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GUTEDEL

Die Trauben des Gutedels aber fallen durch die großen, schmackhaften Beeren auf. Davon nascht man gerne und er liefert einen herrlich unkomplizierten Schoppenwein. Mit seiner zurückhaltenden Säure und charmanten Leichtigkeit ist er süffig. 

Ein Blick über die Grenzen lohnt! Im benachbarten Elsass ist Gutedel wichtiger Teil im Traditionscuvée Edelzwicker. Gutedel wird auch im schweizer Wallis angebaut.

Gutedel oder Chasselas

Die Rebsorte Gutedel als autochtone Rebsorte des Markgräflerlandes ist unter dem Namen Chasselas auch in den schweizer Weinbauregionen bekannt und wird überwiegend im Wallis angebaut. Der aus dem Chasselas gekelterte Wein trägt den Namen Fendant.

Gutedel uff dr Hefe

Kurz vor der Jahrtausendwende hat eine Gruppe engagierter Winzer sich mit traditionellen Ausbaumethoden und Verarbeitungsweisen anderer Weinbauregionen beschäftigt. Die Stilistik des Fendants unterschied sich so sehr vom leichten, regionalen Gutedel. Bis heute keltern die Mitglieder dieser Studiengruppe einen gutseigenen Wein namens Chasslie. Chasslie = Chasselas und sur lie = einige Monate auf der Hefe gereift. Gemeinsam ist sowohl Weinstil und Ausbauart, wie im Name beschrieben. Seither entstanden aus dem Gutedel viele spannende Weine in echter Topqualität. Gutedel uff dr Hefe bringt es in badischem Dialekt auf den Punkt.

Wie schmeckt Gutedel?

Meist ist Gutedel als leichter, in der Säure angenehm milder Schoppenwein zu finden. Er wird gerne trocken oder mit dezenter Restsüße getrunken. Sein Bukett ist unaufdringlich, erinnert dezent an Haselnuss, milde Kräuter und helle Blüten. In den letzten Jahren trifft man mehr und mehr anspruchsvolle Weine, die dann häufig als Chasselas abgefüllt werden. Er sollte jung getrunken werden. Mich freut diese Entwicklung immer wieder, denn Gutedel ist bekömmlich und fein.

Gutedel ist eine der ältesten Rebsorten

Dem Gutedel wird ein Alter von etwa 5000 Jahren nachgesagt. Im Jahr 2000 wurde dieses Jubiläum im Markgräflerland gefeiert. Lange Zeit wurde angenommen, dass er aus Ägypten zu uns gekommen ist, wobei in jüngsten DNA-Analysen eher den Ursprung ins Alpenland zurückgelegt haben. In schweizer Weinbaugebieten ist er bis heute wichtig. Markgraf Friedrich von Baden soll vom Genfer See Pflanzgut ins Markgräflerland gebracht haben. Das heutige Hauptverbreitungsgebiet ist vermutlich auch die Heimat des Gutedels. An der Saale-Unstrut stehen rund 20 ha. Gutedel. Übrigens wird weltweit die Gutedeltraube als Tafeltraube angebaut.

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