Kaufberater Whisky
Wer sich mit dem für Whisky-Liebhaber leckersten Getränk der Welt beschäftigt, kommt um ein paar grundlegende Dinge nicht herum. Diese wollen wir hier etwas näher beleuchten. Ab wann darf sich ein Whisky-Destillat Whisky nennen? Per gesetzlicher Definition ist Whisky in Europa: - Ein Destillat aus Getreidemalzmaische - Es wurde mit einem Alkoholgehalt von weniger als 94,8 Volumenprozent destilliert - Whisky muss mindestens drei Jahre in Holzfässern mit einem Fassungsvermögen von 700 Litern oder weniger gereift werden - Whisky hat einen Mindestalkoholgehalt von 40 Volumenprozent Ein Scotch wird in Schottland produziert, Bourbon in Amerika. Weitere spezifischere Bezeichnungen gibt es so erstmal nicht. Die spezifischen Regelungen für das gebrannte Getränk sind jedoch in jedem produzierenden Land unterschiedlich. Ein Bourbon muss z. B. nur 2 Jahre in einem Eichenfass gelagert werden. Kanada und Japan haben auch andere Regelungen. Wer jetzt denkt, die Regularien klingen langweilig und machen doch alles gleich, irrt. Wie beim Bier oder Wein, kann aus diesen Vorgaben sehr viel herausgeholt werden.
Farbe und Geschmack von Whisky
Die Farbe von Whisky reicht von einem lieblichen, fragilen und fast durchsichtigen Gelb, bis hin zu einer kräftigen Färbung, die an ein dunkles Bier ohne Schaum erinnert. Im Geschmack kann der Whisky für einen Profi Noten von einer Blumenwiese enthalten oder aber abgestandene Aschereste und Schiffsdiesel. Das Spannende ist, es gibt für jede Geschmacksnote Fans. Für einen Anfänger wird erstmal der Unterschied „rauchig“ oder „nicht rauchig“ erkennbar sein. Aber man kann sich an alles herantasten.
Wie wird der Geschmack von Whisky durch Fasslagerung beeinflusst?
Beeinflusst wird der Geschmack unter anderem davon, ob die gemälzte Gerste über einem Torffeuer getrocknet wurde oder nicht. Je mehr Torf für die Trocknung verwendet wurde, desto intensiver ist der Rauchgeschmack im Whisky. Die Form der Brennblase beeinflusst den Geschmack des fertigen Produkts ebenso. Wie stark das Fass vor Gebrauch ausgebrannt wurde, wirkt sich auch auf das Destillat aus. Es gibt also viele Faktoren, die den Geschmack des Whiskys bilden. Am Wichtigsten für die Geschmacksgebung ist jedoch die Art des Fasses, welches für die Lagerung verwendet wird. Traditionell war für die Schotten eher die Lagerung in gebrauchten Bourbon Fässern. Diese waren leicht erhältlich und günstig. Erst in der jüngeren Vergangenheit kamen dann Sherry- oder Weinfässer dazu. Was vorher im Fass war, hat seinen Geschmack an das Holz des Fasses abgegeben. Das Fass wiederum gibt dann den Geschmack an das Destillat ab, welches im Fass ruht. Je kleiner das Fass, desto stärker interagiert das Destillat mit dem Holz. So kann in kleineren Fässern in kürzerer Zeit mehr Geschmack an den Whisky abgegeben werden als in größeren Fässern mit 500 Litern und mehr.
Welche Fässer werden für die Whiskylagerung verwendet?
Bourbon Fässer sorgen in der Regel für Noten von Vanille und Würze. Sherry Fässer bringen Geschmack von Rosinen, Trockenfrüchten, Leder und vielleicht etwas Politur mit. Neuere Sherry-Whiskys haben auch eine fast schon klebrige Süße. Weinfässer wiederum verleihen dem Whisky Noten von frischen Beeren und eine generelle Fruchtigkeit. Natürlich sind das nur ungefähre Richtwerte, denn jeder Whisky reagiert anders mit dem Fass und es kommen andere Geschmacksnoten hervor. Wenn wir nun einen Bourbon und keinen schottischen Whisky trinken, haben wir durch die gesetzlich vorgegebene Verwendung von neuen, ausgebrannten Eichenfässern oft eine starke Würze gepaart mit kräftigen Vanillenoten und Politur. Oft sind Scotch Trinker wenig begeistert vom Bourbon und umgekehrt. Durch die unterschiedlichen Regularien sind das aber auch Getränke, die sich nicht nur durch die Schreibweise „Whisky“ und „Whiskey“ unterscheiden, sondern auch im Inhalt und der Produktion. Man vergleicht quasi einen Sekt mit einem Champagner. Beides lecker, aber eben unterschiedlich.
Wo wird Whisky hergestellt?
Weitere wichtige Whisky Produktionsländer sind neben den USA und Schottland, natürlich noch Irland, Kanada, Japan und Indien. Inzwischen ist Whisky jedoch weltweit so beliebt, dass er beinahe überall produziert wird. Sogar Australien hat inzwischen mehrere Destillerien.
Wie trinkt man Whisky?
Getrunken wird Whisky gerne in einem bauchigen Glas, welches sich nach oben verjüngt. So kann der Geruch optimal eingefangen werden. Am besten ohne Eis und handwarm. Je älter ein Whisky ist, desto länger sollte er im Glas bleiben. Als Faustregel hier kann man sich auf eine Minute pro Jahr verlassen. Erst dann breitet der Whisky sein gesamtes Portfolio an Geschmäckern und Aromen aus. Riechen Sie immer wieder am Glasinhalt, nippen etwas, lassen Sie den Whisky über die Zunge gleiten. Achten Sie beim Schlucken auf die Nuancen im Gaumen. Oft kommt es vor, dass ein Whisky andere Geschmacks- als Geruchsnoten in sich birgt. Nehmen Sie sich Zeit den Whisky zu genießen und zu erkunden. Sie werden feststellen, dass es sich lohnt! Whisky bietet eine solche Geschmacksvielfalt wie kaum eine andere Spirituose.
Wie lange ist Whisky haltbar?
Sollte der Whisky längere Zeit in der Flasche stehen, machen Sie sich keine Sorgen. Whisky ist unter gewissen Umständen nahezu unbegrenzt haltbar. Er sollte nur aufrecht und kühl gelagert werden. Je mehr Luft in der Flasche ist, desto eher kann es passieren, dass der Whisky oxidiert und sich das Geschmacksprofil ändert. Aber er geht nicht kaputt. Wollen Sie jedoch den ursprünglichen Geschmack weiterhin genießen, sollte der Whisky bei ungefähr 50 % Füllstand bevorzugt genossen werden, oder in ein kleineres Behältnis umgefüllt werden.
Wie finde ich den richtigen Whisky?
Preislich ist in den Flaschen alles vertreten. Von günstig bis wahnsinnig teuer. Aber der Preis hat keinen Einfluss auf den Geschmack oder die Qualität, auf die es ja letztlich ankommt. Es gibt teure Whiskys, die zwar gut sind, aber manch günstige Whisky schmeckt noch besser. Es kommt letzten Endes auf Ihren persönlichen Geschmack und Ihre Vorlieben an. Das klingt ja jetzt alles interessant, aber welcher Whisky ist nun der Richtige für mich? Das finden Sie am besten durch Probieren heraus. Anfängern wird empfohlen mit nicht rauchigen, leichten Whiskys einzusteigen. Da nur wenige alkoholische Getränke wirklich mehr als 40 % Alkohol Anteil haben, kann ein Whisky mit über 50 % auf die unerfahrene Zunge betäubend wirken. Oft spürt man dann nur noch das Brennen des Alkohols. Aber hier beraten wir Sie gerne!